Powerage heizen im Theaterstadel ein

16.03.2010 - SZ: (MARKDORF/sz) Die Stimmung beim Publikum im Theaterstadel hat am Samstagabend nicht nur den Siedepunkt erreicht, sondern drohte sogar überzukochen. Grund dafür war die Gruppe Powerage, die die perfekte Illusion des legendären australischen Vorbilds AC/DC auf die Bühne brachte.

Von unserer Mitarbeiterin Laetitia Barnick

Und da kommt keiner mehr auf die Idee, sich zu überlegen, wann wohl der berühmte Funke überspringt. Dies ist bereits bei den ersten Gitarrenakkorden, die Andy Köhler spielt, der Fall, wenn Otto Hehl dazu „Hell ain’t a bad place“ singt. Letzterer schafft es einfach in unnachahmlicher Manier, den typischen schneidenden Sound des 1980 verstorbenen Bon Scott rüberzubringen.

Und zusätzlich – ganz klar – gibt Andy Köhler mit idealer Beherrschung der Gitarre ebenfalls dasjenige wieder, was man sonst von Angus Young persönlich erwartet hätte: ein bombastisch virtuoses Orgelspiel an der Gitarre. Bei Ohrwürmern wie „Thunderstruck“, „Bad Boy Boogie“ oder „Night Prowler“ ist die Atmosphäre im Theaterstadel am Gehrenberg am
Überschäumen.

Kein Wunder, dass da Andy Köhler den berühmten Striptease hinlegt. Klar, dass das Publikum nur darauf gewartet hat, wann der begnadete Gitarrist beginnt, sich aus der etwas zu kleinen Schuluniform herauszuschälen.

Keine Wünsche offen

Und die Leute schreien mindestens so laut wie Power-Sänger Otto Hehl, als der Schlips schon mal ins Publikum fliegt. Bei flackerndem Scheinwerferlicht kann man dann ganz kurz Andys blanke Rückenansicht bewundern, bevor die Starkstrom-Show weitergeht.

Und diese lässt wirklich auch für die Fans der echten Rocklegenden keine Wünsche offen. Otto Hehl und Andy Köhler rocken und toben über die Bühne und liefern dazu noch den einzigartigen Sound: Da stimmt einfach alles. „Schluss mit Kaspermucke“ heißt der Slogan auf ihrer Website -- und jeder weiß, was damit gemeint ist. Denn Frontmann Otto Hehl macht bei seiner humorvollen Moderation keinen Hehl daraus, wo man zu Hause ist: hier im Süden. Hier macht man’s halt richtig, wenn man was macht. Und wenn man den Leuten einheizt, dann richtig.

Und wenn man eine lautstarke AC/DC-Show macht, dann macht man sie so gut, dass sich so mancher im Publikum fragt, warum diese Band mit ihren erstklassigen Musikern nicht schon lange auf den ganz großen Bühnen auftritt. Wer weiß, das kommt vielleicht noch. Jedenfalls hat diese Gruppe qualitativ ihre Vorbilder bereits erreicht.

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