Huldigung auf die rockige Art

09.02.2009 - Südkurrier: Wild schwingt die Mähne, der ganze Körper schwingt mit wenn der Kopf wild zur Musik hin und her zuckt: Der junge Mann steht ganz vorne an der Bühne, ganz versunken in die harten Bässe die ihm entgegenschallen. Nur wenige Meter vor ihm kreischt die E-Gitarre, stilecht in kurzer Hose und Schuluniform springt der Gitarrist über die Bühne – völlig enthemmt und entfesselt. Fast wähnt man sich bei einem Live-Konzert von AC/DC – aber es ist „nur“ die Coverband „Powerage“ die den Idolen der Rockgeschichte im Theaterstadel huldigt. Das Wörtchen nur ist dabei mit Absicht in Anführungszeichen gesetzt, denn die Gruppe spielt mit solcher Inbrunst, Freude und Perfektion, dass sich im Publikum alle einig sind: Die Kerle kommen ihren Vorbildern sehr sehr nah!

Oftmals werden Coverbands – die sich einer einzigen Gruppe verschrieben haben – diesem Anspruch nicht gerecht. Ein stimmiges Gesamtbild ist da Fehlanzeige: Ist die Musik gut umgesetzt fehlt es an der Bühnenperformance – passen die „Nachmacher“ vom Aussehen zum Vorbild mangelt es an der musikalischen Qualität. Nicht so bei „Powerage“, denn sie liefern nicht nur die AC/DC-Hits fast in Playback-Qualtiät sondern agieren auf der Stage auch wie die Originale. Wild springt der Gitarrist in seinem kurzen Höschen während der Frontmann – natürlich mit entblößtem Waschbärbauch – ins Mikrofon röhrt.

„Cause I'm TNT“ dröhnt es aus den Boxen und schallt hundertfach aus den Kehlen zurück zur Bühne – nicht nur die Band ist in ihrem Element, auch die Gäste sind sichtlich begeistert von den muskalischen Leistungen von „Powerage“. Die Besucherschar ist eine interessante Gruppe, die sich bildet: Man trifft Fans, die bei Gründung der echten AC/DC schon sehr erwachsen gewesen sein müssen aber auch Kids die nun zur Musik abgehen, die einst ihre Eltern in ihrem Alter auf Schallplatte gehört haben. Generationsübergreifende Begeisterung schwappt durchs Stadel, aufgeputscht durch immer weitere Rockklassiker der australischen Kombo.

„Wenn du die Augen zumachst, denkst du echt, du bist auf einem AC/DC-Konzert“ brüllt ein Fan dem anderen – den umgebenden Lärmpegel übertönend – ins Ohr. Ausgestattet mit Tour-Shirt und diversen Pins müssen die beiden wohl auch die „Echten“ schon live gesehen haben und können also am ehesten beurteilen, wie nah „Powerage“ ihren Vorbildern kommt. Ihr Urteil stimmt mit dem der anderen Gäste überein – beim Konzert sieht man nur zufriedene Gesichter.
Matthias Schopf

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